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Erste Schritte für Softwareentwickler:

Golang auf Windows für ARM-Linux-Systeme


Der Golang Gopher

Diese Anleitung dient als Einstieg in die Entwicklung von individuellen Kommunikations- und Automatisierungslösungen auf der Basis von ARM-Linux-Systemen in Go.

Die von Google entwickelte Sprache ist zwar schnell und leicht zu erlernen, im Gegensatz zu Scriptsprachen aber auch sehr mächtig und performant. Sie bringt von Hause aus einen Cross-Compiler für ARM-Linux-Systeme mit und bietet so einen einfachen Workflow für die Programmierung der pure.box, dem vielseitigen Kommunikations- und Automatisierungsserver von Wiesemann & Theis.

Nach der Installation und Konfiguration einer Arbeitsumgebung wird in diesem Tutorial der grundlegende Umgang mit dem Gotool über die Kommandozeile anhand eines einfachen Hello-World-Programms für die pure.box gezeigt.


Schritt 1: Go installieren

Go ist eine freie Software und kann von der Projektseite heruntergeladen werden. Nach der Installation müssen einige Umgebungsvariablen gesetzt, bzw. angepasst werden:

  • PATH
    Die Umgebungsvariable PATH muss um das Unterverzeichnis bin im GO-Verzeichnis erweitert werden, damit Go systemweit ausgeführt werden kann.

  • GOROOT
    Die Umgebungsvariable GOROOT enthält den Pfad zum Verzeichnis der Go-Installation. Diese Variable wird nur dann gesetzt, wenn Go in ein anderes Verzeichnis als das Standardverzeichnis C:\Go unter Windows installiert wurde.

  • GOPATH
    Die Umgebungsvariable GOPATH enthält den Pfad zum Arbeitsverzeichnis des Benutzers. Dieses Verzeichnis enthält später die Unterverzeichnisse src für Quellen, lib für vorkompilierte Bibliotheken und bin für ausführbare Dateien.

Setzen der Umgebungsvariablen

Klicken Sie in der Systemsteuerung auf System, dann auf Erweiterte Systemeinstellungen. Hier finden Sie die Schaltfläche Umgebungsvariablen.

MQTT-Grundeinstellungen am Web-IO

Im oberen Bereich finden Sie die Umgebungsvariablen für den aktuellen Benutzer 1. Im unteren Bereich finden Sie die systemweiten Umgebungsvariablen 2. Legen Sie die Benutzervariable GOPATH an und weisen Sie ihr den Pfad zu Ihrem Arbeitsverzeichnis zu. Falls notwendig, legen Sie bei den Systemvariablen die Variable GOROOT an. Erweitern Sie jetzt die Systemvariable PATH um das Verzeichnis bin in Ihrem GOROOT, also beispielsweise C:\Go\bin.

Git installieren

Um ohne großen Aufwand Spracherweiterungen und Pakete von Drittanbietern zu installieren, verwendet Go Git, die von Linus Torvalds entwickelte Software für verteilte Versionsverwaltung. Diese kann von www.git-scm.com herunterladen werden.

Installation überprüfen

Das Go-Tool ist das Schweizer Taschenmesser für die Go-Entwicklung. Um zu überprüfen, ob die Installation erfolgreich war, können Sie damit nun die Go-Umgebung anzeigen lassen.

Öffnen Sie die Eingabeaufforderung und geben Sie das folgende Kommando ein:

					go env
				

Es wird nun eine Übersicht über alle für Go relevanten Umgebungsvariablen ausgegeben:

					
						C:\Users\Gopher\go>go env
						set GOARCH=amd64
						set GOBIN=
						set GOEXE=.exe
						set GOHOSTARCH=amd64
						set GOHOSTOS=windows
						set GOOS=windows
						set GOPATH=c:\users\Gopher\go\
						set GORACE=
						set GOROOT=C:\Go
						set GOTOOLDIR=C:\Go\pkg\tool\windows_amd64
						set CC=gcc
						set GOGCCFLAGS=-m64 -mthreads -fmessage-length=0 -fdebug-prefix-map=C:\Users\Gopher\
						AppData\Local\Temp\go-build015282382=/tmp/go-build -gno-record-gcc-switches
						set CXX=g++
						set CGO_ENABLED=1
					
				

Bekommen Sie eine Fehlermeldung angezeigt, ist das bin-Verzeichnis im GOROOT wahrscheinlich nicht im Suchpfad. Untersuchen Sie die Umgebungsvariable PATH mit dem Befehl echo %PATH%. Überprüfen Sie dann, ob GOPATH ihrem Arbeitsverzeichnis entspricht.


Schritt 2: Hello World

Die Entwicklung von Go-Programmen erfolgt innerhalb des GOPATH im Verzeichnis src. Legen Sie hier das Verzeichnis hello an und darin die Datei hello.go.

					
						package main

						import "fmt"

						func main() {
							fmt.Println("Hello, world!")
						}
					
				

  • Zeile 1:
    Wenn Sie in Go eine ausführbare Datei erzeugen wollen, arbeiten Sie im Paket main.

  • Zeile 3:
    Das Paket fmt stellt Funktionen für die Ein- und Ausgabe bereit.

  • Zeile 5:
    Die Funktion main() ist der Einstiegspunkt in das Programm.

  • Zeile 6:
    fmt.Println() gibt einen String, gefolgt von einem Newline-Zeichen aus.


Um das Programm zu kompilieren, geben Sie nun das folgende Kommando ein:

go install hello

Wenn Sie keine Fehlermeldung angezeigt bekommen, ist der Übersetzungsvorgang erfolgreich gewesen. Die ausführbare Datei hello.exe finden Sie nun im bin-Verzeichnis ihres Go-Path.

					./hello Hello World!
				

Schritt 3: Hello pure.box - Cross-Compilation für ARM-Linux

Go macht es besonders einfach, Applikationen für andere Zielplattformen zu kompilieren. Um das Hello-World-Beispiel für die pure.box zu übersetzen, müssen Sie lediglich temporär ein paar Umgebungsvariablen setzen:

  • GOARCH
    Mit der Umgebungsvariable GOARCH wird die Zielarchitektur gesetzt. Für die pure.box ist das arm.

  • GOOS
    Dies ist das Betriebssystem der Zielplattform. Für die pure.box muss diese Variable auf linux gesetzt werden.

  • GOARM
    Mit GOARM wird dem Compiler mitgeteilt, wie er mit Floatingpoint-Operationen umgehen soll, der Wert für die pure.box ist 5.

Geben Sie dazu folgendes in der Eingabeaufforderung ein:

					
						set GOOS=linux
						set GOARCH=arm
						set GOARM=5
					
				

Die plattformübergreifende Übersetzung starten Sie, indem Sie in das Quellcode-Verzeichnis wechseln und dort go build ausführen:

					
						go build

						dir
						Volume in Laufwerk C: hat keine Bezeichnung.
						Volumeseriennummer: DADE-DEDA

						Verzeichnis von C:\Users\gopher\go\src\hello

						05.04.2017  10:51    <DIR>    .
						05.04.2017  10:51    <DIR>    ..
						09.12.2016  12:54    78 hello.go
						05.04.2017  10:51    1.706.496 purebox

												2 Datei(en),      1.706.574 Bytes
												2 Verzeichnis(se), 61.440.692.224 Bytes frei
					
				

Wie Sie sehen, existiert in ihrem Arbeitsverzeichnis nun die ausführbare Datei hello. Cross-Compilation mit Go ist tatsächlich so einfach!


Schritt 4: Ausführen auf der pure.box

Um das Binary auf die Box zu übertragen existieren verschiedene Möglichkeiten: Neben dem Zugriff über FTP kann die Box über SMB auch direkt in ihr Windows-Netzwerk eingebunden werden.

Da der einfachste Weg eine Anwendung auszuprobieren darin besteht, sie in einer Terminalsitzung manuell auszuführen, sollte auf der Box SSH aktiviert sein. Somit ist die Dateiübertragung über SCP naheliegend.

Wenn Sie noch keinen SSH-Client installiert haben, laden Sie beispielsweise Putty herunter. Für SCP benötigen Sie die folgenden Parameter: Der Benutzername ist "admin", das Passwort ist das von Ihnen konfigurierte Administrationspasswort. Als Hostnamen geben Sie Hostnamen oder die IP-Adresse Ihrer pure.box an.

Datei kopieren:
pscp hello admin@hostname:/data/userfiles

Programm ausführen:

Verbinden Sie sich mit Putty oder über das ssh-Kommando mit der pure.box.

					
						ssh admin@hostname
					
				

Führen Sie anschließend die Datei hello im Verzeichnis /data/userfiles aus.

					
						./hello
						Hello pure.box
					
				


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