Applikation zum Web-IO Digital:
Web-IO Digital mit Delphi steuern und überwachen
Als einfach zu erlernende Hochsprache bietet Delphi alles, was zum Programmieren von TCP/IP-Anwendungen nötig ist. Damit ist Delphi auch ein beliebtes Hilfsmittel, um Anwendungen zu erstellen, die mit dem Web‑IO Digital kommunizieren. Zusätzliche Treiber oder DLLs werden nicht benötigt.
Mit dem folgenden Programmbeispiel können Sie Ihr Web-IO Digital mit seinen Inputs und Outputs in einer Windows-Anwendung abbilden. Darüber hinaus können Sie die Outputs des Web-IO schalten.
Vorbereitungen
- Web-IO mit Spannung versorgen und IOs verdrahten
- Web-IO mit dem Netzwerk verbinden
- IP-Adressen vergeben
Beim Web-IO im Bereich Kommunikationswege >> Socket-API die TCP-ASCII-Sockets aktivieren und die Outputs zum Schalten freigeben
Zusammenstellen der verschiedenen Bedienelemente und Anzeigeobjekte im Delphi-Form

Bei der Benennung der einzelnen Objekte ist es hilfreich, sinngebende Namen zu verwenden. In diesem Beipiel beschreibt der erste Teil des Namens die Art des Objektes und der zweite Teil die Funktion.
Programmstart
Einrichten der BedienelementeDie Gruppe mit den Bedienelementen für das Web-IO wird zunächst für die Bedienung gesperrt. In der Statuszeile wird angezeigt, dass noch keine Verbindung besteht.
procedure Twebio_ascii_client.FormCreate(Sender:TObject);
begin
StatusBar1.SimpleText := 'No Connection';
bt_disconnect.Enabled := False;
gb_io.Enabled := False;
end;
Die Verbindungskontrolle
Einleiten der VerbindungDurch Eingabe der IP-Adresse des Web-IO in das Textfeld ed_ip und Klick auf den Button bt_connect wird der Verbindungsaufbau gestartet.
procedure Twebio_ascii_client.bt_connectClick(Sender:TObject);
begin
if ed_ip.Text <> '' then
begin
ClientSocket1.Host := ed_ip.Text;
ClientSocket1.Port := strtoint(ed_port.Text);
ClientSocket1.Active := True;
end;
end;
Verbindung kommt zustande
Sobald das Web-IO die Verbindung annimmt, führt das ClintSocket-Steuerelement die entsprechende Prozedur aus. In der Statuszeile wird das Zustandekommen der Verbindung angezeigt, die Bedienelemente werden zur Benutzung freigegeben und der Disconnect-Button wird bedienbar.
procedure Twebio_ascii_client.ClientSocket1Connect(Sender:TObject;Socket: TCustomWinSocket);
begin
StatusBar1.SimpleText := 'Connected to ' + ed_ip.Text;
bt_disconnect.Enabled := True;
gb_io.Enabled := True;
end;
Verbindungsaufbau
Für die Abwicklung des TCP/IP-Handlings wird das ClientSocket-Steuerelement
von Delphi benutzt.
Dieses Steuerelement erlaubt es, bei Eintreten verschiedener Verbindungszustände
Prozeduren vorzugeben und zu starten, wie hier für den Versuch
eines Verbindungsaufbaus. Die Prozedur trägt eine entsprechende
Meldung in die Statuszeile ein und deaktiviert den Button bt_connect,
damit der Anwender keinen zweiten Verbindungsversuch unternimmt, während
der erste noch läuft.
procedure Twebio_ascii_client.ClientSocket1Connecting(Sender:TObject;Socket: TCustomWinSocket);
begin
StatusBar1.SimpleText := 'Try to connect to ' + ed_ip.Text;
bt_connect.Enabled := False;
end;
Verbindung kommt zustande
Sobald das Web-IO die Verbindung annimmt, führt das ClintSocket-Steuerelement die entsprechende Prozedur aus. In der Statuszeile wird das Zustandekommen der Verbindung angezeigt, die Bedienelemente werden zur Benutzung freigegeben und der Disconnect-Button wird bedienbar.
procedure Twebio_ascii_client.ClientSocket1Connect(Sender:TObject;Socket: TCustomWinSocket);
begin
StatusBar1.SimpleText := 'Connected to ' + ed_ip.Text;
bt_disconnect.Enabled := True;
gb_io.Enabled := True;
end;
Trennen der Verbindung
Die Verbindung bleibt solange bestehen, bis sie vom Benutzer durch Klick auf den Disconnect-Button beendet wird oder das Web-IO die Verbindung beendet.
procedure Twebio_ascii_client.bt_disconnectClick(Sender:TObject);
begin
ClientSocket1.Active := False;
end;
Auch in diesem Fall ruft das ClientSocket-Steuerelement eine entsprechende Prozedur auf
procedure Twebio_ascii_client.ClientSocket1Disconnect(Sender:TObject;Socket: TCustomWinSocket);
begin
ClientSocket1.Active := False;
StatusBar1.SimpleText := 'No Connection';
bt_connect.Enabled := True;
bt_disconnect.Enabled := False;
gb_io.Enabled := False;
end;
Verbindungsfehler
Auch im Fall eines Verbindungsfehlers führt das ClientSocket-Steuerelement eine entsprechende Prozedure aus, die im Groben der Disconnect Prozedur entspricht. In der Statuszeile wird zusätzlich die Winsock-Fehlernummer mit ausgegeben und der ErrorCode wird abschließend auf 0 gesetzt, damit es nicht zu einem Laufzeitfehler kommt.
procedure Twebio_ascii_client.ClientSocket1Error(Sender:TObject;Socket: TCustomWinSocket; ErrorEvent: TErrorEvent;var ErrorCode: Integer);
begin
ClientSocket1.Active := False;
StatusBar1.SimpleText := 'Error ' + inttostr(ErrorCode) + ' - No Connection';
ErrorCode := 0;
bt_connect.Enabled := True;
bt_disconnect.Enabled := False;
gb_io.Enabled := False;
end;
Bedienung und Kommunikation von Client-Seite
Sobald eine Verbindung mit dem Web-IO zustande gekommen ist, kann der Anwender durch Bedienung der entsprechenden Programmelemente Kommandos an das Web-IO senden
Setzen der OutputsDas Setzen der Outputs wird dem Anwender über zwei Checkboxen cb_outputx ermöglicht. Das Programm nutzt dazu das MouseUP-Ereignis dieses Objektes. Wird ein Mouse Up, also ein Loslassen der Output-Checkbox registriert, führt das Programm die entsprechende Prozedur aus und gibt - je nach dem ob die Checkbox gesetzt ist oder nicht - das passende Kommando an das Web-IO weiter.
procedure Twebio_ascii_client.cb_outputMouseUp(Sender:TObject;Button: TMouseButton; Shift: TShiftState; X, Y: Integer);
begin
if sender = cb_output0 then
if cb_output0.Checked then
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/outputaccess0?PW=' + ed_password.Text + '&State=ON&')
else
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/outputaccess0?PW=' + ed_password.Text + '&State=OFF&')
else
if cb_output1.Checked then
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/outputaccess1?PW=' + ed_password.Text + '&State=ON&')
else
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/outputaccess1?PW=' + ed_password.Text + '&State=OFF&');
end;
Output/Input-Status abfragen
Den Status der Outputs und Inputs kann der Anwender durch anklicken des zugehörigen Buttons anfordern.
procedure Twebio_ascii_client.bt_outputs_readClick(Sender:TObject);
begin
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/output?PW=' + ed_password.Text + '&');
end;
procedure Twebio_ascii_client.bt_inputs_readClick(Sender:TObject);
begin
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/input?PW=' + ed_password.Text + '&');
end;
Counter abfragen löschen
Auch die Zählerstände der Input-Counter lassen sich abfragen bzw. löschen.
procedure Twebio_ascii_client.bt_counter_readClick(Sender:TObject);
begin
if sender = bt_counter_read0 then
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/counter0?PW=' + ed_password.Text + '&')
else
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/counter1?PW=' + ed_password.Text + '&');
end;
procedure Twebio_ascii_client.bt_counter_clearClick(Sender:TObject);
begin
if sender = bt_counter_clear0 then
ClientSocket1.Socket.SendText('GET /counterclear0?PW='+ ed_password.Text + '&')
else
ClientSocket1.Socket.SendText('GET /counterclear1?PW='+ ed_password.Text + '&');
end;
Natürlich lassen sich auch alle Counter zeitgleich lesen bzw. löschen.
procedure Twebio_ascii_client.bt_counter_readallClick(Sender:TObject);
begin
ClientSocket1.Socket.SendText('GET/counter?PW=' + ed_password.Text + '&')
end;
procedure Twebio_ascii_client.bt_counter_clearallClick(Sender:TObject);
begin
ClientSocket1.Socket.SendText('GET /counterclear?PW=' + ed_password.Text + '&')
end;
Datenempfang vom Web-IO
Auswerten und Anzeigen der empfangenen DatenAlle Kommandos und Anfragen an das Web-IO werden mit einem Antwort-String quittiert. Dabei haben die Antworten je nach Type einen spezifischen Aufbau.
- Für die Outputs: output;<Binärwert des Outputstatus im hexadezimalen Format>
- Für die Inputs: input;<Binärwert des Outputstatus im hexadezimalen Format>
- Für die Counter: counterx;<dezimaler Zählerstand>
- oder counter;<dezimaler Zählerstand 0 >; <dezimaler Zählerstand 0 >; ...... wenn alle Counter auf einmal gelesen werden sollen.
- Alle Antwort-Strings sind mit einem 0-Byte abgeschlossen.
- Werden vom ClientSocket Steuerelement Daten empfangen, ruft dieses die entsprechende Prozedur auf
procedure Twebio_ascii_client.ClientSocket1Read(Sender:TObject;Socket: TCustomWinSocket);
var
ReceiveString : String;
OutputValue : word;
InputValue : word;
begin
ReceiveString := ClientSocket1.Socket.ReceiveText;
if Receivestring[1] = 'o' then
begin
OutputValue := HextoInt(copy(ReceiveString,pos(';',ReceiveString)+1,length(ReceiveString)-pos(';',ReceiveString)-1));
if OutputValue and 1 = 1 then
cb_output0.Checked := True
else
cb_output0.Checked := False;
if OutputValue and 2 = 2 then
cb_output1.Checked := True
else
cb_output1.Checked := False;
end;
if Receivestring[1] = 'i' then
begin
InputValue := HextoInt(copy(ReceiveString,pos(';',ReceiveString)+1,length(ReceiveString)-pos(';',ReceiveString)-1));
if InputValue and 1 = 1 then
cb_input0.Checked := True
else
cb_input0.Checked := False;
if InputValue and 2 = 2 then
cb_input1.Checked := True
else
cb_input1.Checked := False;
end;
if Receivestring[1] = 'c' then
begin
if copy(ReceiveString, 8, 1) = '0'then
ed_counter0.Text := copy(ReceiveString,10,length(ReceiveString)-10);
if copy(ReceiveString, 8, 1) = '1'then
ed_counter1.Text := copy(ReceiveString,10,length(ReceiveString)-10);
if copy(ReceiveString, 8, 1) = ';'then
begin
ReceiveString[8] := ' ';
ed_counter0.Text := copy(ReceiveString,9, pos(';',ReceiveString)-9);
ed_counter1.Text := copy(ReceiveString, pos(';',ReceiveString)+1,length(ReceiveString)-pos(';',ReceiveString)-1);
end;
end;
end;
Die Empfangsprozedur überprüft anhand des ersten Zeichens der Empfangsdaten, ob es um Input, Output oder Counter Meldungen geht. Abhängig davon wird z.B. festgestellt, welcher Output welchen Status hat. Da der Output-Status hexadezimal übergeben wird, ist zunächst eine Wandlung in einen Integerwert nötig, um weitere Schritte zu berechnen. Zur Wandlung wurde eine entsprechende Funktion in das Programm eingebunden. Bei den Countern ist es sowohl möglich, einzelne Zählerwerte abzufragen, als auch alle Counter in einem Zug auszulesen. Die einzelnen Zählerstände werden dann dezimal mit Semikolon getrennt in einem String ausgegeben.
function HexToInt(HexString: String) : longWord;
var
CharCount : integer;
HexCharValue : longWord;
HexValue : longWord;
begin
HexValue := 0;
HexString := UpperCase(HexString);
for CharCount := 1 to length(HexString) do
begin
HexCharValue := ord(HexString[CharCount]);
if HexCharValue > 57 then
HexCharValue := HexCharValue -55
else
HexCharValue := HexCharValue -48;
HexCharValue := HexCharValue shl ((length(HexString)- CharCount) * 4);
HexValue := HexValue or HexCharValue;
end;
HexToInt := HexValue;
end;
Polling
Zyklisches Abfragen bestimmter WerteUm auch eine automatische Aktualisierung der Anzeige zu ermöglichen,
wird ein Timer benutzt.
In Abhängigkeit der Checkboxen für Output-, Input- und Counter-Polling
werden die entsprechenden Informationen im eingestellten Intervall vom
Web-IO abgerufen.
procedure Twebio_ascii_client.timer_pollingTimer(Sender:TObject);
begin
if ClientSocket1.Active and cb_output_polling.Checked then
ClientSocket1.Socket.SendText('GET /output?PW=' + ed_password.Text + '&');
if ClientSocket1.Active and cb_input_polling.Checked then
ClientSocket1.Socket.SendText('GET /input?PW=' + ed_password.Text + '&');
if ClientSocket1.Active and cb_counter_polling.Checked then
ClientSocket1.Socket.SendText('GET /counter?PW=' + ed_password.Text + '&');
end;
Das gewünschte Intervall kann in das entsprechende Textfeld eingegeben werden. Bei Änderung wird das Timer-Intervall dann automatisch angepasst.
procedure Twebio_ascii_client.ed_intervalChange(Sender:TObject);
begin
timer_polling.Interval := strtoint(ed_interval.Text);
end;
Das Beispiel Programm unterstützt alle gängigen Funktionen des Web-IO im Kommando-String Modus, optimiert für das Web-IO 2x Digital Input, 2x Digital Output PoE. Für die anderen Web-IO Modelle müssen ggf. Anpassung am Programm vorgenommen werden. Weitere Programmbeispiele zur Socket-Programmierung finden Sie auf den Tool-Seiten zum Web-IO. Eine Detaillierte Beschreibung zur Socketschnittstelle der Web-IO Digital Modelle finden Sie im Referenzhandbuch.