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Tutorial zum seriellen Com-Server:

TTY-Redirector/Pseudo-TTYs unter Linux

Pseudo-TTY

Linux-Applikationen, deren Kommunikation mit seriellen Geräten ausschließlich auf lokale TTYs beschränkt ist, werden mithilfe eines Com-Servers und dem GPL2-lizenzierten Open-Source-Tool socat netzwerkfähig (z.B. zur Überbrückung großer Distanzen, mangelnder oder fehlender lokaler TTYs etc.). Während der Com-Server für die hardwareseitige Anbindung des seriellen Gerätes an das Netzwerk sorgt, stellt socat auf dem Linux-System virtuelle TTYs bzw. Pseudo-TTYs zur Verfügung und verbindet diese per TCP bidirektional über das Netzwerk mit dem Com-Server.


1. Download und Installation

  • In vielen Linux-Distributionen kann socat direkt über die jeweilige Software-Verwaltung installiert werden. Geben Sie in die Suche einfach socat ein.

  • Die Homepage des socat-Projektes mit einem Downloadlinks, Informationen zu unterstützten Linux-Distributionen und umfangreicher Dokumentation finden Sie unter http://www.dest-unreach.org/socat/. Geeignete Com-Server finden Sie hier.


2. Anlegen von Pseudo-TTYs

  • Das folgende Kommando legt die Pseudo-TTY csTTY1 an und lenkt diese auf den im Netzwerk befindlichen Com-Server 10.40.21.18 um:

    socat PTY,link=/dev/csTTY1,echo=0,wait-slave  TCP:10.40.21.18:8000,retry=5

  • Das Schlüsselwort PTY erzeugt zunächst die Pseudo-TTY mit dem Namen csTTY1 im Verzeichnis /dev. Die zugehörige Option echo=0 deaktiviert das lokale Echo der TTY.

  • Durch wait-slave wird die TCP-Verbindung zum 2. Datenkanal erst aufgebaut, wenn die angelegte Pseudo-TTY durch eine Anwendung geöffnet wird, so dass bei geschlossener TTY auch andere Teilnehmer im Netzwerk auf den Com-Server und das angeschlossene serielle Gerät zugreifen können.

  • Das Schlüsselwort TCP bestimmt den 2. Datenkanal, welcher mit der zuvor angelegten Pseudo-TTY verbunden wird. Als Adressparameter werden die IP-Adresse sowie die TCP-Portnummer des Com-Servers angegeben. retry=5 bestimmt die Anzahl der Verbindungsversuche für den Fall, dass der Com-Server z.B. gerade von einem anderen Teilnehmer belegt ist.


3. Hinweise und Besonderheiten

  • Die benötigten seriellen Übertragungsparameter (Baudrate, Parität etc.) müssen vorab manuell im Setup des Com-Servers konfiguriert werden. Eine automatische, an die Parameter der öffnenden Anwendung gekoppelte, Konfiguration ist nicht möglich.

  • Per socat angelegte Pseudo-TTY eignen sich für alle Anwendungen, welche rein auf Ebene der seriellen Datenleitungen Rx und Tx mit dem Endgerät kommunizieren. Eine Übermittlung der RS232-Steuerleitungen (RTS, CTS etc.) ist nicht möglich.

  • Die im oben genannten Beispiel verwendete Option wait-slave sorgt für einen bedarfsgesteuerten Aufbau der Netzwerkverbindung. Gleichzeitig wird durch Schließen der TTY neben der Netzwerkverbindung zum Com-Server auch der socat-Prozess beendet, sodass ggf. ein Skript-gesteuerter Restart erfolgen muss. Bei einer an den Systemstart gekoppelten Ausführung des socat-Kommandos unterscheidet sich hierbei die Vorgehensweise abhängig vom Init-System der verwendeten Linux-Distribution.

  • Ein zeichenorientierter Test der virtuellen TTY kann ebenfalls mit Hilfe von socat durchgeführt werden. Das folgende Kommando stellt eine transparente Verbindung zwischen STDIN/STDOUT des Linux-Systems und dem Com-Server über die Pseudo-TTY csTTY1 her:

    socat STDIO,raw,echo=0,escape=0x03 /dev/csTTY1,raw,echo=0


Sie haben noch keinen Com-Server, möchten das vorgestellte Beispiel aber einfach mal ausprobieren?

Kein Problem: Wir stellen Ihnen ein Gerät gerne kostenlos für 30 Tage zur Verfügung. Bestellen Sie einen Com-Server als Muster und wir liefern das Gerät zum Test auf offene Rechnung. Wenn Sie das Gerät innerhalb von 30 Tagen zurückschicken, schreiben wir die Rechnung komplett gut.

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