W&T verbindet
Interfaces für TCP/IP, Ethernet, RS-232, RS-485, USB, 20mA, Glas- und Kunststoff-LWL, http, SNMP, OPC, Modbus TCP, I/O digital, I/O analog, ISA, PCI

Hintergrundinformationen:

Software-technische Einbindung des EnOcean Com-Servers


Die Einbindung des W&T EnOcean Com-Servers in steuernde und/oder beobachtende Software-Umgebungen kann auf unterschiedlichen Wegen geschehen, die wir im folgenden kurz skizzieren möchten:

Der etablierte Standard: OPC

So gut wie alle am Markt verfügbaren Leit- und Visualisierungssysteme unterstützen bereits in der Grundausstattung oder über zukaufbare Module die Standard-Softwareschnittstelle OPC. Zu den Vertretern dieser Gattung zählen z.B. die Wonderware-Produkte, NI's "LabView", das vom Ing.-Büro Bauer entwickelte "ShowIt" und viele andere mächtige Softwarepakete, die über den frei verfügbaren W&T OPC-Server eine einfache Einbindung des EnOcean Com-Servers in die jeweilige Aufgabenstellung ermöglichen.

Der Vorteil einer solchen Lösung ist schnell erklärt: Sie können sich fast ausschließlich auf die eigentliche Problemstellung konzentrieren, ohne sich um das kümmern zu müssen, was unter der Haube passiert: Mehr als die Zuordnung der Sensoren und Aktoren zu OPC-Variablen muss der Intergrator an "Verwaltungsarbeit" nicht leisten. Der Rest der Aufgabe ist die Arbeit an der eigentlichen Funktionalität des Leit- bzw. Visualisierungssystems.

So viel Komfort hat natürlich seinen Preis: Einerseits sind die Entwicklungswerkzeuge eher hochpreisige Lösungen, bei denen für die einzelnen Projekte in der Regel noch Kosten für zusätzliche Laufzeit-Lizenzen anfallen. Andererseits ist die Einarbeitung in ein professionelles Visualisierungssystem alles andere als "mal eben" nebenbei erledigt.

Fazit: Auf OPC basierende Lösungen sind der Königsweg, wenn das Softwarepaket, das zum Einsatz kommen soll, bereits vorhanden ist und Sie im Umgang damit vertraut sind oder wenn Sie den häufigen Einsatz eines solchen Pakets für die Zukunft in Erwägung ziehen.

In diesem Fall kommen Sie auf der OPC-Schiene innerhalb kürzester Zeit zu einsatzfähigen Lösungen - wobei diese prinzipbedingt weitgehend auf die Windows-Welt beschränkt sind.


Do it yourself: Zugriff über Socket-Programmierung

Falls die OPC-Lösung nicht zum Einsatz kommen soll, so ist es jedoch kein großes Problem, die Auswertung des EnOcean-Protokolls in einer beliebigen Programmiersprache selbst in die Hand zu nehmen.

Das Protokoll wird durch den EnOcean Com-Server transparent vom Netzwerk an das integrierte TCM120-Funkmodul durchgereicht, so dass Sie die Funktelegramme über die Netzwerkverbindung exakt so erhalten, wie sie von den Sensoren gesendet werden. In der gleichen Weise müssen die Telegramme so an den Com-Server übergeben werden, wie Sie sie auch direkt an das Transceivermodul senden würden.

Das EnOcean-Protokoll ist vergleichsweise einfach aufgebaut und im Handbuch zum TCM120-Modul dokumentiert, das Sie auf der Tools-Seite zum EnOcean Com-Server finden.

Ein Daten-Telegramm besitzt eine Länge von 14 Byte und beginnt mit zwei konstanten Sync-Bytes (0xA5, 0x5a). Die folgenden Bytes beinhalten Daten und Adress-Informationen, sowie einige wenige Statusbytes, an denen sich der Typ des Telegramms und der Datenquelle ablesen lässt. Den Abschluss bildet ein Checksummen-Byte, das aus der Summe aller Nutz-Bytes (also ohne Sync-Bytes) Modulo 256 gebildet wird.

Das folgende Diagramm zeigt ein Beispiel für empfangene Telegramme bei Betätigung und Loslassens eines PTM100 - Tasters:

EnOcean-Protokoll

Sende-Telegramme sind ähnlich den gezeigten Empfangs-Telegrammen aus dem obigen Beispiel aufgebaut. Es muss lediglich das Sende-/Empfangsflag auf 0x6B gesetzt und darauf geachtet werden, dass die in die Struktur geschriebene Adress-ID aus dem Adressraum des integrierten Transceivermoduls stammt.


Noch eine Alternative: Die Windows COM-Umlenkung

All das, was zum Zugriff via Socket-Programmierung gesagt wurde, besitzt ebenfalls Gültigkeit, wenn Sie den EnOcean Com-Server über die W&T COM-Umlenkung ansprechen. Der EnOcean Com-Server präsentiert sich in diesem Fall als zusätzliche virtuelle COM-Schnittstelle im System, über die Sie das EnOcean-Protokoll in der oben beschriebenen Weise abwickeln können.

In Verbindung mit dem TCM-Monitor haben Sie quasi als Zugabe noch ein Diagnose-Hilfsmittel zur Hand, das es erlaubt, empfangene EnOcean Funktelegramme inhaltlich zu interpretieren, Telegramme mit einstellbarem Inhalt zu versenden und das TCM120-Transceivermodul zu konfigurieren. Der TCM-Monitor ist ein kleines, aber effektives Software-Tool von EnOcean, das auf der seriellen Schnittstelle aufsetzt und problemlos mit der Kombination "EnOcean Com-Server + COM-Umlenkung" zusammenarbeitet.